Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.
"KLIMACAMP in Manheim vom 3. - 12.8. im Rheinischen Braunkohlerevier, dem "RWE-Land". Oder
"Germany`s  next Wendland ?" 
 
Das Klimacamp 2012 in Manheim ist gerade zu Ende gegangen, das Klimacamp in Cottbus in der Lausitz, in der anderen grossen Braunkohleregion, hat gerade begonnen.
Die Klimacampbewegung ist in Grossbritannien entstanden und orientiert sich an 4 grundlegenden Elementen : 1. direkte Aktion  2. Vernetzung 3. Bildung von unten 4. selbstorganisiertes, herrschaftskritisches und ökologisches Zusammenleben.
Es waren mehrere hundert Menschen, gleichzeitig ca. 200 auf dem Camp. Jede(r) hat das Camp individuell erlebt.
Ein fiktives Gespräch, der Austausch verschiedener Perspektiven, kann die Vielfalt des Klimacamps
be-greifbarer machen :
Am 12.8. tauschen sich eine junge Campteilnehmerin (A) mit einer Älteren (B) und einem 
Aktivisten (C) über ihre jeweiligen Erfahrungen im Camp aus : siehe weiter unten.
 
Zunächst die Pressemiteilung  :
Klimacamp im Rheinland geht erfolgreich zu Ende - Widerstand gegen Braunkohle geht weiter
Kerpen-Manheim, 11.08.2012 In den letzten neun Tagen haben mehrere hundert Aktivist_innen aus vielen Regionen der Erde das Klimacamp im Rheinland besucht, um gegen den Abbau der klimaschädlichen Braunkohle Widerstand zu leisten. Während dieser Zeit wurde zwei Mal die Hambachbahn mit Sitzblockaden und Ankettaktionen blockiert und so die Kohleversorgung des schmutzigsten Kraftwerks Deutschlands in Niederaußem unterbrochen. „Nur durch teils gewalttätige Räumungen durch die Polizei konnte RWE ihre CO2-Schleudern am Laufen halten, die jährlich über 100 Millionen Tonnen der schädlichen Treibhausgase ausstoßen.“ äußert sich Lisa Schumacher von der Kampagne ausgeCO2hlt.

Auf dem Klimacamp fanden über 50 Bildungsveranstaltungen zu verschiedenen Themen statt, die sich auch mit ökologischen Alternativen zur fossil-kapitalistischen Energieversorgung auseinandersetzten. Im Theaterstück "So heiß gegessen wie gekocht" von der Berliner Compagnie wurden auch viele Anwohner_innen, die vom Braunkohletagebau betroffen sind, über die Folgen des Klimawandels anschaulich und humorvoll aufgeklärt. Nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf dem Camp wurde heiß, biologisch und vegan gekocht, um so ressourcenschonend wie möglich zu leben. Zum Abschluss des Klimacamps fand ein zweitägiges Festival unter dem Motto "Feiern against Climate Change" mit vielen Bands und Musiker_innen aus vielen Teilen Deutschlands statt.

Das Klimcacamp im Rheinland war der Auftakt für einen "heißen August" des Braunkohlewiderstands: vom 11.-19. August findet ein Klima- und Energiecamp im Lausitzer Braunkohlerevier und vom 20. bis zum 26. August ein Klimacamp in Hohenmölsen im Mitteldeutschen Braunkohlerevier statt. Auch im Rheinland sind weitere Aktionen angekündigt: am 15.08. ist ab 10 Uhr eine Kundgebung vor dem Braunkohlekraftwerk Neurath II angemeldet, welches an diesem Tag mit über 400 geladenen Gästen, darunter Hannelore Kraft, eingeweiht wird. Das Motto des Protests ist: "Braunkohle killt das Klima. Hannelore Kraft findet's prima". Ab Anfang Oktober darf RWE wieder im Hambacher Forst roden, um Platz für den Tagebau zu schaffen. Seit April gibt es eine Besetzung, die dann von einer Räumung bedroht ist. Deshalb ist vom 29. September bis 3. Oktober eine Aktionswoche gegen die Abholzung angekündigt. 

„Der Widerstand der letzten Woche kann erst der Anfang des Widerstandes gegen das rheinische Braunkohlerevier sein. Da wir wissen dass Konzerne wie RWE nicht durch Diskussionsbereitschaft auffallen, oder auf Umweltproblematiken eingehen, werden wir einen aktiven Widerstand weiter vorantreiben. Wir brauchen eine Bewegung wie im Wendland um RWEs Irrsinn hier zu stoppen.“ sagt Lisa Schuhmacher. 

Das Gespräch :

A : Für mich war das "andere" Zusammenleben im Camp am wichtigsten,
die selbstverwaltete / organisierte, herrschaftskritische, gewaltfreie, ökologische, solidarische und gerechte Gesellschaft, die wir wollen, im "Kleinen", im Hier und Jetzt schon zu leben.
Die Besuche bei den WaldbesetzerInnen im Hambacher Forst, die ja schon seit Mitte April dort 
in dieser Weise zusammen leben und Widerstand gegen die Erweiterung des Tagebaus und die Zerstörung dieses so schönen Waldes leisten, haben mir sehr Mut gemacht.
Klar manchmal war es schwierig, es gab wie dort, auch hier Kommunikationsprobleme, Missverständnisse , auch Dominanzverhalten, aber insgesamt habe ich mich gut gefühlt.
 
B : Für mich war die Blockade der Kohlebahn die wichtigste Erfahrung. Die Chance, dabei mitzumachen,
hatte ich anfangs nur zögerlich ergriffen - es war meine erste Blockade - eine  "direkte Aktion des zivilen Ungehorsams", ich hatte schon Angst - dann spürte ich die gemeinsame Energie, zusammen können wir unsere Ohnmachtsgefühle überwinden. Klar wir wussten ja, dass die Polizei uns dann wegtragen würde. Wenn wir in den nächsten Jahren immer mehr werden, da bin ich mir sicher, wird unser Widerstand mehr sein als nur ein symbolischer.
 
C : Ich war ja auch in den letzten Jahren in Gorleben, im Wendland, bei den Castor-Blockaden dabei und so weiter. Klar hier sind wir noch relativ wenige, viele  in der Anti-Atom-Bewegung haben sich noch nicht wirklich mit der Problematik des Braunkohleabbaus und der Braunkohlekraftwerke ( auch Steinkohle- ) auseinandergesetzt.
Klar - Klimawandel oder Klimakatastrophe, CO 2 , Treibhauseffekt, Erderwärmung, steigende Meeresspiegel, Schmelzen der Polkappen oder der Kletscher,  mehr Dürrezeiten, Trink-Wassermangel ...das sind Mainstream-Themen in den letzten Jahren gewesen.
"RWE  - der grösste Klimakiller Europas", hier direkt vor den Toren Kölns liegen in einem grossen Masse die Ursachen für die Gefahren des Kilmawandels : wie vielen ist das bewusst. Ich bin aber überzeugt, dass bald viele aus der Anti-Atom-Bewegung uns mehr unterstützen werden, dieses Jahr sind schon mehr dabei als auf dem Klimacamp 2011. Manche sagen : Atomkraft steht für "Unheimliche Strahlung", Kohlekraft für "Vertraute Wärme", wir sollten uns diese (unbewusste) emotionale Besetzung bewusst machen. Ja, das "Unbewusste". Es gab ja auch einen Workshop " Psychoanalytischen Überlegungen zur kollektiven Verleugnung des Klimawandels".

A : Ich fand die Ankettungsaktion von den 5 Aktivisten am Mittwoch eindrucksvoll. Stell Dir vor, dass machen 150 Leute an ganz verschiedenen Stellen der, glaube ich, über 60 Kilometer langen Kohlebahn.
Dann geht RWE die Kohle in den Kraftwerken aus und die  CO2 - Emissionen, Feinstaubbelastungen,
Verschattungen usw. sind zunächst einmal gestoppt.  
Gut fand ich die Workshops mit den Bürgern, den Betroffenen vor Ort, es gab 5 oder 6 Workshops von Vertretern der Bürgerinitiativen, echte "Bildung von unten". Ich habe auch viel gelernt über Feinstaub,
über Umsiedlungen, was es bedeutet, sein Dorf seine Wohnung, verlassen zu müssen ...
 
B : Ja, es waren die unterschiedlichsten Menschen im Klimacamp, aus verschiedensten politischen Strömungen, Lebenswelten oder Szenen. Klar Vernetzung war ja auch ein wichtiges Ziel des Klimacamps. Gelungen ist dies erst in Ansätzen. Am 26.8 werden manche von uns am Treffen der Anti-Atom-Initiativen aus NRW in Köln teilnehmen. "Energiekämpfe" sollen Wirklichkeit werden.
 
A : Ja, es war für mich schwierig, manche Anwohner oder BI `ler wirklich zu verstehen.
Manche wirken im ersten Moment ja doch wie  dominante Spiesser. Die Diskussionshandzeichen für die Kommunikation  in Plena kannten viele  gar nicht. Mittlerweile habe ich zu manchen eine gute Beziehung, ich war auch sogar schon zu hause eingeladen.
 
C : Die Stimmung war schon Klasse. Auch auf dem Musik-Festival " Party against Climate Change".
Oder während der afrikanischen oder griechischen Tänze. Es waren ja tatsächlich Menschen aus Südamerika, Afrika, Asien, aus der ganzen Welt auf dem Camp. Tolle Erfahrungen " Globaler Solidarität" für alle, auch für die AnwohnerInnen.
Viele der Bürger vor Ort sagten ja auch : "Toll, dass Ihr da seid, zwar spät, aber (hoffentlich) nicht zu spät."
 
Die Protestaktion in Grevenbroich - Neurath 3 Tage nach dem Klimacamp :
Ein ganz breites Protest - Bündnis bereitete NRW- Ministerpräsidentin Hanne - Lore Kraft und Bundesumweltminister Peter Altmeier und den ca. 400 geladenen Gästen in ihren Luxus-Limousinen einen bunten / lauten nicht zu übersehenden und überhörenden Empfang.
Vor dem Tor zum Braunkohlekraftwerk Neurath anlässlich der Einweihung des nun modernsten Braunkohle-Kraftwerks der Welt mit dennoch gigantischen CO 2 - Emissionen pro Jahr ( ca. 16 Millionen Tonnen ) versammelten sich am 15.8.2012 ab 10 Uhr  Vertreter des BUND, der Klima-Allianz, der BUND-Jugend, zahlreicher Bürgerinitiativen aus dem Rheinischen Braunkohlerevier, der Kampagne / dem Bündnis "AusgeCO2hlt", der Klimacamper Manheim, Robin Wood, Attac, der Grünen Jugend, auch EinzelkämpferInnen unter dem Motto : " Braunkohle killt das Klima, Hanne-Lore Kraft findet`s prima!"
Diesmal auf Einladung des BUND.
Die Forderungen auf den vielen Bannern bzw. Transparenten waren aber ebenfalls vielfältig.
Die unterschiedlichen Forderungen nach einem "Braunkohleausstiegsgesetz" oder "Braunkohle blockieren", "Wald statt Kohle" (Erhaltung des (Restes) des Hambacher Forstes, "Braunkohleausstieg Sofort", "Schluss mit Feinstaub, Radioaktivität und Grobstaub = Zerstörung unserer Gesundheit",
"Schluss mit Umsiedlungen oder Bergschäden an unseren Häusern" bis zu "System Change - not Climate Change" wurden auch in die zahlreichen Mikrophone der verschiedenen TV- und Printmedien gesprochen und erklärt.
Eine Konferenz, eine eintägige gut vorbereitete Veranstaltung mit allen, die sich im Widerstand im Rheinischen Braunkohlerevier engagieren, wird immer notwendiger, um den vielfältigen 
Widerstand noch mehr zu koordinieren und damit effektiver zu gestalten.
Die gemeinsame Plattform, der gemeinsame Konsens der verschiedenen Spektren des Widerstands muss immer wieder weiterentwickelt werden. Der offene Diskurs über Differenzen ist genauso notwendig - denn Vielfalt in der Einheit, ebenso Einheit in der Vielfalt will geübt sein. 
Respektvolle und offene gegenseitige Kritik wird den Widerstand stärken - "ein Mosaik" aus juristischen Auseinandersetzungen, vielseitiger  Öffentlichkeitsarbeit, aus direkten Aktionen des "Zivilen Ungehorsams" oder auch "direct action" in anarchistischer Lesart.
Der Widerstand wird sich nicht, in für die Herrschenden, für RWE, ungefährliche Bahnen lenken lassen.
Direkte Aktionen sind das "Herz" des Widerstands.
E.W.
 
 
 
 

Zum RWE- bzw. NRWE - TRIBUNAL  (Skizze Emilio Weinberg)

 

Die Tribunal-Initiative ist ein Bündnisprojekt, das von der EKU-AG (Attac D) angeregt wurde.

 

Grundideen – Vorläufige Planung – aktueller Stand

 

Grundideen:

 

Die Klima-Gerechtigkeits-Bewegung benötigt angesichts der schon jetzt erreichten globalen Klima-Erhitzung von ca. 1,28 Grad „offensivere“ Vorgehensweisen. 

Die Erfahrungen von TRIBUNALEN wie z.B. des Russell-Tribunals (1966) zwecks Untersuchung und Dokumentation US-amerikanischer Kriegsverbrechen im Vietnamkrieg nach 1954,

im Jahr 2017:

im ATTAC -Kontext:

haben gezeigt, dass Tribunale eine gesteigerte öffentliche Aufmerksamkeit bewirken und die oft parallel zum gleichen Thema arbeitenden Akteure sehr gut vernetzen kann und damit ein wichtiger Beitrag zum Bewegungsaufbau und damit zu der Entwicklung der notwendigen „Gegen-Macht“ geleistet wird.

Darüberhinaus wird die Tribunal-Initiative tatsächliche juristische Verfahren begleiten und auch weitere Klagen bzw. Anzeigen vorbereiten.

 

Vorläufige Planung:

 

Eine doppelte Perspektive ist dabei grundlegend:

 

1.

RWE verstößt vielfach gegen geltendes Recht der BRD und Europäische Gesetzgebung;

z.B.: Fahrlässige Tötung durch Braunkohle-Verstromung aufgrund der Schadstoff-Emissionen u.a. Stickoxide, radioaktive Feinstäube, Quecksilber und auch durch die gewaltigen klimaschädlichen CO2 – Emissionen, aktuell immer noch insgesamt fast 300 Millionen Tonnen pro Jahr. Das Landgericht Köln bestätigte in einem Vergleich, das Braunkohle-Verstromung tötet, (Bezugnehmend auf die Studien von Greenpeace „Tod aus dem Schlot“ und von HEAL und LANCET)

Die schon 2013 von dem Institut für Energiewirtschaft und rationelle Energieanwendung (IER) der Uni Stuttgart erstellte Studie „Assessment of Health Impacts of Coal Fired Power Stations in Germany by Applying EcoSenseWeb“ zeigt auf, dass RWE zu diesem Zeitpunkt der gesundheitsschädlichste Energiekonzern Deutschlands war. Nach dem fragwürdigen RWE – Eon Deal mit Sicherheit heute auch noch!

So war RWE 2012 statistisch gesehen für 959 vorzeitige Todesfälle, 10.266 verlorene Lebensjahre, 217.583 verlorene Arbeitstage verantwortlich. „Tod aus dem Schlot“ beruht auf dieser Studie.

15 Kölner Rechtsanwältinnen haben im Herbst 2018 den Vorstand von RWE – Power angezeigt wegen fahrlässiger Tötung – in diesem Fall durch die dem Vorstand selbst bewusste Mitverursachung der schon begonnenen Klima-Katastrophe.

 

2.

Aus der Sicht der MENSCHENRECHTE verstößt besonders das in der BRD geltende Bergrecht gegen zahlreiche einzelne Menschenrechte und ist zu skandalisieren. Der in Zeiten des Nationalsozialismus durch die NSDAP erweiterte Zwangsenteignungs-Paragraph des Bergrechts, ursprünglich von Bismarck erlassen, verstößt gegen mehrere Menschenrechte und hat schon die Zwangsumsiedlung von mehr als 40 Tausend Menschen im Rheinischen Revier bewirkt.

Darüber hinaus profitiert RWE von zahlreichen Umwelt-Verbrechen

und Menschenrechtsverletzungen in den Steinkohle bzw. Uran exportierenden Ländern, wie u.a. Kolumbien, Russland oder Australien.

 

Aktueller Stand:

 

Bisher fanden 7 Video-Konferenzen statt mit über 20 Interessierten, zum Teil als Vertreter*innen von Organisationen bzw. Initiativen wie u.a.:

 

EKU-AG Attac D, Attac Köln, Dachverband der Kritischen Aktionär*innen, Ethecon, Parents und Grannies For Future Köln und Essen, Gewerkschafter*innen für Klimaschutz, „Kirche im Dorf lassen“, „Lebenslaute“, ZUGABe-Netzwerk, Hambi-Support Aachen, Fossil Free Essen, Climate Crime Civil Investigation Task Force - Gruppe Ruhrgebiet, Künstler*innen aus der Bewegung, Juristische Recherchegruppe zu Umweltverbrechen wie bzgl. der A49.

 

Ebenfalls mehrere Video-Konferenzen der koordinierenden Kern-Gruppe (Mit Beteiligung der EKU-AG)

 

Teil-Finanzierung durch die RLS-Stiftung ist in Aussicht gestellt. Eine Anschubfinanzierung durch Attac D wird z.Zt. beantragt.

 

Mehrere Rechtsanwälte aus Köln und Düsseldorf

und auch Medienschaffende sind schon intensiv mit der Kern-Gruppe in Kontakt,

u.a. WDR, Monitor, Report Mainz, Deutsche Welle und zahlreiche Print-Medien.

 

Zur Zeit ist das RWE-TRIBUNAL bzw. NRWE-TRIBUNAL im Laufe des Jahres 2021 an vier verschiedenen Orten geplant:

 

Tribunal-Start:

im Juni - Beginn Freitagabend am 18., Sa. 19. und So. 20. Juni 2021 - in Lützerath am Garzweiler Braunkohle-Tagebau auf einer Wiese, die aktuell, wie auch der Bauernhof von Eckardt Heukamp zwangsenteignet werden soll, in einem großen Zirkuszelt

dann in den nächsten Monaten:

 

in Essen, dem Hauptsitz von RWE

 

in Düsseldorf, dem Sitz der eng mit RWE kooperierenden Landesregierung von NRW

 

in Köln, dem Sitz von RWE-Power

 


  ---------------------------------------------------------------------------
 zu den Konflikten im Rheinischen Braunkohlerevier
 
 

Konfliktdreieck nach Galtung

 
Konflikt-Dreieck nach Galtung
 
Es besteht in der Konflikt-Forschung weitgehend Konsens über drei Komponenten eines Konfliktes
 
- ein widerstreitendes Verhalten bzw. Handeln der Konfliktparteien, das den Konflikt anzeigt und ihn allzu oft weiter verschärft
 
- unvereinbare Interessen und Ziele der Konfliktparteien bzw. Gegner ( real / tatsächlich antagonistische oder nur so erscheinende)
 
- unterschiedliche Annahmen und Haltungen der Beteiligten in Bezug auf die Ursachen des Konflikts, ihre eigene Rolle innerhalb des Konflikts
  und die Bewertung der anderen Konfliktparteien,
  drücken sich aus: in oft sehr unterschiedliche Analysen, aber häufig auch durch  Stereotype, Vorurteile und Feindbilder.
 
Die Konfliktforschung unterscheidet auch zwischen der sichtbaren bzw. manifesten und der latenten Ebene eines Konflikts.
Das Verhalten und Handeln der Konfliktparteien bildet die manifeste Ebene.
Dagegen bleiben die Interessen und Ziele sowie die Annahmen und Haltungen der Konfliktparteien häufig tendenziell im Dunkeln.
Sie bilden die unsichtbare oder latente Ebene der Auseinandersetzung.
----
Kompliziert wird es dann,  wenn sowohl die eine als auch die andere Konfliktpartei sich aus verschiedenen Akteur*innen zusammensetzt.
Dies ist am Braunkohle-Tagebau Garzweiler und insgesamt im Rheinischen Braunkohlerevier der Fall.
Wir sehen auf der einen Seite einen Kompiex, bzw. ein  Netzwerk oder „Cluster“, in dem RWE aus meiner Sicht, die Fäden in der Hand hat,
in dem die Bundesregierung, die Landesregierung, auch die Stadt- und Land-Räte, insgesamt tendenziell alle Kommunalen Vertretungen
der parlamentarischen Formal-Demokratie, also mehr oder weniger die gesamte Legislative,
dann die Verwaltungen, vor allem die Bergbaubehörde (Arnsberg), aber auch die Gewerkschaft IGBCE, dann auch mehrere Forschungseinrichtungen
einiger Universitäten,
die Mehrheit der Mainstream- Medien, aber auch zumeist die Gerichte, also auch die Judikative, schließlich die Exekutive in Form der Polizei
tendenziell stabil an der Seite von RWE und im Interesse von RWE operieren.
 
Ich sehe viele Nachweise direkter und indirekter Korruption.
------------------------------------------------------------------------------
aus: 
 
Nehmen wir das Beispiel "Gregor Golland",
stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU im Düsseldorfer Landtag.
Multifunktionär und RWE-Angestellter Geburtsjahr: 1974
Gregor Golland ist ein viel beschäftigter Mann. Der in Brühl geborene Landtagsabgeordnete ist nicht nur CDU-Multifunktionär, Aufsichtsratsmitglied und Gesellschafter, sondern auch noch kaufmännischer Angestellter bei RWE. Und nicht irgend-ein beliebiger, sondern Golland ist der Leiter der „Einkaufs-abteilung Rohstoffe“ des RWE-Konzerns. Praktischerweise macht er in der Landtagsfraktion der CDU Energiepolitik und amtiert sowohl im Energieausschuss als auch im Klimaausschuss als stellvertretendes Mitglied. „Die NRW-CDU will aus Sicht des Industrielandes Nordrhein-West-falen den Themen Zukunft von Arbeitsplätzen und Wirtschafts-kompetenz auch in der Bundespartei ein stärkeres Gewicht geben“, sagt er. Er ist der Auffassung, dass Deutschland zur Energiewende heimische Braunkohle brauche. „Nicht nur viele Arbeitsplätze hängen direkt und indirekt von der Braunkohle ab. Auch für den Grundlaststrom wird die Kohle noch viele Jahre unverzichtbar sein. Dieser Position hat sich jüngst die gesamte CDU-Landtagsfraktion auf ihrer Klausurtagung in Aachen (...) angeschlossen“, so Golland im September 2011.Neben Erneuerbaren Energien gelte es, „unbedingt auch weiterhin die Braunkohle zu fördern“. RWE unterstreiche seine Verlässlichkeit für die Region und setze zudem auf Umwelt-freundlichkeit, erklärte Golland laut Rhein-Erft Rundschau.RWE jedenfalls freut sich über das politische Engagement seiner Mitarbeiter. Dabei werde Wert auf eine saubere Tren-nung zwischen unternehmerischen und politischen Interessen sowie auf größtmögliche Transparenz gelegt. „Wir achten den Wunsch unseres Mitarbeiters Gregor Golland und erkennen seinen Rechtsanspruch auf eine Teilzeitbeschäftigung an.“ (aktuell hat sich nicht viel geändert für G.G., nur folgende neue Entwicklungen:
-------------------------------------------------------------------------------------------
Zu berücksichtigen ist auch die Zusammensetzung der verschiedenen Aktionär*innen bei der
Aktiengesellschaft RWE. Die Kommunalen Anteilseigner, dabei die Städte Dortmund, Essen und Mühlheim a.R., sind schon vor einigen Jahren auf unter 25 Prozent
(Sperrminorität) vom damaligen Vorstand von RWE gedrängt worden, während gleichzeitig die Anteile von BlackRock gestiegen sind.
----------------------------------------
Auf der anderen Seite, der Konfliktpartei des Widerstands gibt es ebenfalls ein komplexes bzw. vielfältiges Netzwerk
von verschiedenen Einzelpersonen, Initiativen, Gruppen, Organisationen und Verbänden: ........
Von besonderer Bedeutung  ist dabei der Aspekt, den Robin Wood schon vor Jahren treffend folgendermassen formulierte:
 
"Wenn Konzerne den Protest managen.".......... Fortsetzung folgt!
 
(obenstehender - noch nicht vollständiger - Text wurde verfasst von Alfred Emilio Weinberg)
 ______________________________________________________________________________________________________________
____________________________________________________________________________________________________________
 
Daran erinnere ich mich gerne - in diesem Video zeigt sich die dynamische Energie der Solidarischen Vielfalt - Schaut mal hinein - es lohnt sich - echt ermutigend:
 
Aktuell:
das ermutigende Lied von Gerd Schinkel zu Eckardt Heukamp, der in Lützerath bleiben will und RWE die Stirn bietet:
 Dann:
zum Glück erstmal verschoben:
Zur geplanten Entwidmung der Kirche in Keyenberg:
 
Es lebe die Solidarische Vielfalt

----------------------------------------------------------------------------------------------------------

RWE zerstört, zerstört...https://twitter.com/i/status/1351131607978156043

Sportlicher effektiver Widerstand:

https://twitter.com/DanniPilger/status/1351881044862132229

Zur Aufheiterung:

https://www.youtube.com/watch?v=mBg168sN6GU&t=44s

schaut mal rein.

#Lützerath Lebt!

Die bundesweite Initiative  https://www.alle-doerfer-bleiben.de/ schrieb:

Wir rechnen damit, dass am Montag, den 18.1.2021direkt gegenüber von einem bewohnten Hof in Lützerath vier Häuser für Braunkohle zerstört werden sollen. Das wollen und werden wir nicht tatenlos hinnehmen.
Denn wir nehmen die Klimakrise ernst und wollen unser zu Hause schützen! ✊????
Daher bitten wir euch: Kommt am Montag ins Rheinland und lasst uns gemeinsam Lützerath schützen!

 ----------------------------------------------------------------

Zum letzten Bauern in Lützerath: Das neueste Lied von Gerd Schinkel:

In Lützerath, einem Dorf am Rande des Braunkohle-Tagebaus Garzweiler im Rheinischen RWE-Revier, sind fast alle ursprünglichen Einwohner längst dem konzertierten Druck des menschenverachtenden Energieversorgers und der NRWE-Landesregierung gewichen und habe ihre Heimathäuser verlassen. Nur einer lebt noch in seinem Haus auf seinem Hof, aber er ist nicht der einzige Bewohner der Gemarkung, denn an der Mahnwache am Ortsrand leben inzwischen in einer alten Villa, in Wohnwagen und Zelten "Neubürger" von Lützerath. Ihr Ziel es ist, der Dorfvernichtung, die von RWE mit Rückenwind der Landesregierung und des frischgewählten neuen CDU-Bundesvorsitzenden und RWE-Lobbyisten Armin Laschet betrieben wird, Einhalt zu gebieten, egal wie viele RWE-Büttel in Polizeiuniformen oder Werkschützer von der Industrie und der missbrauchte Staatsgewalt auch aufgefahren werden. Doch Eckhardt Heukamp, der "Altbürger" mit eigenem Grund und Boden in Lützerath, hat sich im Widerstand Unterstützung und ein akustisches Denkmal verdient... Er ist als Letzter nicht alleine...

Hier das Lied:

https://www.youtube.com/watch?v=5r2HAhZn3W8

------------------------------------------------------------------------------------

Vergrößerte Ansicht des angeklickten Bildes